Schmerzen nach dem Sex: Was dahinterstecken kann, wenn es wehtut

Körperliche Liebe verbinden wir meist mit Lust und berauschenden Gefühlen. Es kann aber auch vorkommen, dass nach dem Sex Schmerzen auftreten oder unangenehme Empfindungen das sinnliche Zusammensein stören. Obwohl auch Männer von diesem Problem betroffen sein können, klagen Frauen deutlich häufiger über Schmerzen im Unterleib oder im Genitalbereich. Welche Ursachen dahinter stecken können, möchten wir Ihnen gerne genauer erläutern.

Schmerzen nach dem Sex: Die häufigsten Ursachen

Es besteht kein Zweifel, ein gewisser Schmerz beim Sex ist beabsichtigt. Der sogenannte Lustschmerz, den viele BDSM-Anhänger beispielsweise gerne spüren, muss klar von körperlichen Beschwerden unterschieden werden, die nicht erwünscht sind. Einer der häufigsten Gründe für Schmerzen nach dem Sex ist die Art und Weise, wie der Geschlechtsverkehr stattfindet. Wer zu stürmisch unterwegs ist, riskiert schnell kleinere Verletzungen. Gerade bei Quickies und fehlendem Vorspiel kann es passieren, dass die Frau noch nicht feucht genug ist. Die entstehende Reibung kann zu Schmerzen in der Vagina oder Klitoris führen.

Tipp: Gleitgel ist Dein bester Freund – wenn es schnell gehen muss oder Du einfach nicht feucht genug werden kannst.

Aber vielleicht ist beim Sex zu viel Luft in die Scheide gelangt? Dies kann sich in Ihrem Magen oder Unterleib unangenehm anfühlen, verschwindet aber mit der Zeit von selbst.

Bauchschmerzen nach dem Sex

Aber auch eine sehr tiefe Penetration oder ein großer Penis können Beschwerden verursachen. Manche Frauen klagen nach dem penetrativen Geschlechtsverkehr über Unterleibsschmerzen, da es dabei auch zu einer starken Reizung des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter gekommen sein kann. Viele Frauen stellen auch fest, dass ihr Zyklus eine Rolle spielt: An manchen Tagen fühlt sich starke Penetration richtig gut an, während an anderen Tagen harter Sex für manche schwer zu ertragen ist. Auch Krämpfe, Blähungen und Völlegefühl können das Empfinden beeinträchtigen.

Tipp: Wenn Sie sich während Ihrer Periode wohlfühlen, können Sie auch ohne Penetration zum Höhepunkt kommen – zum Beispiel durch die Stimulation der Klitoris mit einem Fingervibrator. Die dabei ausgeschütteten Glückshormone wirken entspannend und können Menstruationsbeschwerden bei Frauen lindern.

Allerdings können unter Umständen auch gesundheitliche Probleme wie Allergien, Endometriose oder Zysten die Ursache für Unterleibsschmerzen nach dem Sex oder während des Aktes sein. Wenn Sie daher regelmäßig Probleme damit haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Brennen in der Vagina nach dem Geschlechtsverkehr

Wenn während oder nach dem Sex ein unangenehmes Brennen in der Vagina auftritt, kann eine Infektion die Ursache sein. Bakterien haben in feuchtwarmem Klima oft leichtes Spiel, insbesondere wenn es zuvor zu kleineren Verletzungen gekommen ist. Glücklicherweise können die meisten bakteriellen und viralen Infektionen (darunter auch viele sexuell übertragbare Krankheiten) heute gut behandelt werden, sodass Sie bald wieder beschwerdefrei sein werden.

Tipp: Achten Sie darauf, beim Geschlechtsverkehr nicht von analer zu vaginaler Penetration zu wechseln, ohne sich vorher gründlich zu reinigen. Dadurch wird verhindert, dass Darmbakterien in die Vagina gelangen und Probleme verursachen.

Schmerzen beim Sex: Was könnte es sonst sein?

Jeder von uns ist individuell „gebaut“ – der Penis kann beim Mann größer oder kleiner sein und auch die Geschlechtsorgane der Frau variieren. Deshalb kann eine enge Scheidenöffnung auch schmerzhaft sein. Darüber hinaus bereitet manchen Frauen der sogenannte Vaginismus Probleme. Dies kann zu einer Verspannung des Beckenbodens und einiger Vaginalmuskeln führen. Dies wiederum führt zu Schmerzen beim Sex oder verhindert, dass der Penis überhaupt eindringen kann. Neben organischen Gründen kann auch die Psyche eine wichtige Rolle spielen. Manchmal kommt es auch aufgrund von Angst oder Scham zu willkürlichen und unkontrollierten Kontraktionen der Vagina.

Schmerzen beim Eindringen: Auch die Wechseljahre können Probleme bereiten

Manchmal liegt es jedoch auch an den Wechseljahren, dass sich Schmerzen beim Eindringen, während des Geschlechtsverkehrs oder nach dem Sex bemerkbar machen. Ursache hierfür ist häufig eine zu trockene Scheidenschleimhaut, die durch hormonelle Veränderungen im Körper bedingt ist. Auch hier können Gleitmittel und Vaginalcremes helfen, für akute Feuchtigkeit zu sorgen und die Scheidenflora vor bakteriellen Infektionen zu schützen. Nach Rücksprache mit einem Arzt kann auch eine Hormontherapie eine Option sein – etwa, wenn die Wechseljahre noch schwerwiegendere Beschwerden verursachen und dadurch die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Analsex: Nehmen Sie Schmerzen ernst

Bitte beachten Sie, dass Analsex schmerzhaft sein kann, wenn Sie nicht äußerst vorsichtig sind und nicht viel Gleitmittel verwenden. Der Grund: Die Haut rund um den After ist sehr empfindlich und wird bei Erregung nicht von alleine feucht. Wenn Sie also zu schnell zu viel wollen, kann es bluten und weh tun. Auch wenn Sie den After nicht sanft dehnen (zum Beispiel mit einem Analplug), kann der Schließmuskel beeinträchtigt werden. Darüber hinaus können Analfissuren Ihnen über einen längeren Zeitraum Probleme bereiten, da die Heilung manchmal lange dauert.

Tut das erste Mal weh?

Mädchen und Frauen, die kurz vor ihrem ersten Sex stehen, fragen sich oft: Wird das erste Mal wehtun? Viele glauben, dass das Durchstechen des Jungfernhäutchens sehr schmerzhaft ist. Doch dem ist nicht so und wir können Sie beruhigen: Wenn sich beide genügend Zeit füreinander nehmen, achtsam sind und auf die Signale des anderen achten, kann das erste Mal sinnlich, schmerzfrei und damit unvergesslich sein.

Selbstvertrauen und ein gutes Vorspiel machen den Unterschied. Denn wer sich fallen lassen kann und ausreichend feucht ist, kann den Sex noch mehr genießen. Zusätzlich kannst du mit etwas Gleitgel dafür sorgen, dass alles reibungslos gleitet und keine schmerzhafte Reibung entsteht.